kunstwegen - unterwegs in einem offenen Museum fuer zeitgenoessische Kunst, Natur und Geschichte. Hier lockt ein Urlaub mit dem Fahrrad im Vechtetal mit Kunst als Leitmotiv.

Marko Lulic

Marko Lulic, o.T. (Lichtung), 2011 Marko Lulic, o.T. (Lichtung), 2011 (Detail) Marko Lulic, o.T. (Lichtung), 2011 (Abendansicht)
Marko Lulic, o.T. (Lichtung), 2011 Marko Lulic, o.T. (Lichtung), 2011 (Detail) Marko Lulic, o.T. (Lichtung), 2011 (Abendansicht)

o.t. (lichtung)

Das Stadtbild von Schüttorf wird geprägt durch ein Nebeneinander historischer Bauten. Beeindruckende Gebäude des 14. bis 16. Jahrhunderts wechseln sich ab mit Neubauten der 1960er- und 1970er-Jahre. Etwas später, zu Beginn der Achtzigerjahre, wurden in der Innenstadt 130 Kugelleuchten der Firma Rademacher in zeittypischem Design aufgestellt. Die runden Globen sind mit einer dunkelbraunen »Äquatorial«-Einfassung in Grup pen zu dritt oder zu fünft am gleichfarbigen Laternenpfahl befestigt. Ihr anspruchsvolles Design trug die Idee des Fortschritts in den städtischen Alltag. In den vergangenen Jahren führte das heterogene Stadtbild zu einer lebhaften Diskussion über die Zukunft der Innenstadt. Sie entfachte sich unter anderem auch anhand der Straßenlaternen. Die »Rademacher Kugelleuchten« mussten aufgrund neuer Energiegesetze entweder ersetzt oder ihre Leuchtmittel ausgetauscht werden. Jede der Laternen benötigte drei bis fünf Leuchtmittel mit je 80 Watt, die auf Dauer einen hohen Stromverbrauch verursachten. Im Zuge der Umgestaltung des historischen Stadtzentrums sollen die markanten Leuchten bis 2015 durch energiesparende Modelle ersetzt werden.

Diese Gelegenheit ergriff Marko Lulic beim Schopfe, der 34 dieser Laternen für eine Lichtinstallation wiederverwendete, anstatt alle Leuchten verschrotten zu lassen. Mit seiner »Lichtung« auf dem Mevlana-Platz ruft er das Stadtmobiliar als Teil der neueren Geschichte Schüttorfs in Erinnerung. Die großflächige Lichtskulptur hat eine Grundfläche von ungefähr 50qm und besteht aus einem Sockel, auf dem die »Rademacher Kugelleuchten« errichtet worden sind. Die Sockelebene ist auch als Sitzfläche nutzbar. Von hier aus hat man einen Blick auf die beschauliche alte Mühle auf der anderen Seite der Vechte, dahinter sieht man die Kirchturmspitze oder kann die viel befahrene Straße beobachten. Die Abstände zwischen den einzelnen Laternen sind so groß, dass Kinder dazwischen herumlaufen und spielen können. Zum Anziehungspunkt wird die »Lichtung«, wenn sie an ausgewählten Tagen für einige Stunden zum Leuchten gebracht wird. Diese Zeiten werden in einem demokratischen Prozess von den Einwohnern Schüttorfs bestimmt, die damit besonderen Anlässen einen festlichen Rahmen geben.

34 Kugelleuchten, Aluminium, Glas, Leuchtmittel, Pflastersteine

über den künstler

1972 geboren in Wien

Künstlerwebsite: www.markolulic.net