kunstwegen - unterwegs in einem offenen Museum fuer zeitgenoessische Kunst, Natur und Geschichte. Hier lockt ein Urlaub mit dem Fahrrad im Vechtetal mit Kunst als Leitmotiv.

Marin Kasimir

Marin Kasimir, No Peep Hole, 2000 Marin Kasimir, No Peep Hole, 2000
Marin Kasimir, No Peep Hole, 2000 Marin Kasimir, No Peep Hole, 2000

no peep hole

Wie eine Art Ortsschild steht die riesige Fotowand auf der Wiese vor dem Lager Eichenwald und dem historischen Kern der ehemaligen Herrlichkeit. Auf einer Breite von 60m laufen zwei große Fotografien mit seltsamer Perspektive aufeinander zu, um in der Mitte, am Begegnungspunkt, ineinander überzugehen. Marin Kasimir hat eine 360°-Panoramaaufnahme von der historischen Burgruine in Lage mit einem ebensolchen Foto eines modernen Neubauviertels in Beziehung gesetzt. Dabei verbindet er die klassische Technik der Fotografie mit den Mitteln der digitalen Bildbearbeitung, um beide Motive zur Mitte hin immer weiter zu vergröbern und in ihre einzelnen Bildpunkte aufzulösen. Vergangenheit und Gegenwart begegnen sich schließlich so im Bild in Form eines riesigen diffusgrauen Punktes, in dem Bodenhaftung und hochfliegende Perspektiven gleichermaßen miteinander verschmelzen.

Kasimir kombiniert zwei Rundblicke – das historische Erbe und die gegenwärtige Wohnarchitektur – zu einer Metapher für die Lebensraumgestaltung: Die Zeugnisse des Vergangenen sollen nicht isoliert als idyllisch verklärte Inseln zu rückbleiben, sondern ausstrahlen auf die Gestaltung neuer Lebensräume zwischen Geschichtsbewusstsein und der Freude am Neuen.

Stahl, beidseitig geplottete Lkw-Plane, Seil, 6,50 x 60 m

- wird derzeit restauriert -

über den künstler

1957 geboren in München

lebt und arbeitet in Brüssel